Pressetext

 

Die Idee

Nach dem Sichten der Unterlagen stand zunächst der dokumentarische Charakter im Vordergrund, mit der Absicht, ein Stück Familiengeschichte festzuhalten. Schnell entwickelte sich dann die Idee, ­anhand der über 300 Briefe "die andere Seite des Krieges" zu zeigen. Ursula Forster begann eine detaillierte Analyse der Feldpostbriefe und ließ gleichzeitig die Menschen dahinter lebendig werden. Wir lernen sie kennen, fühlen mit ihnen – ihre Freude, ihre Ängste, Trauer und Hoffnung. Diese Analyse zeigt, was Krieg jenseits der großen Nachrichten bedeutet.

 

Das Buch

"Die Vergangenheit wird mir noch blühen" ist eine Analyse und Einordnung von Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg. Untersucht wird der umfangreiche Briefwechsel ­innerhalb einer pfälzischen Großfamilie. Doch die schlaglichtartigen Einblicke zeigen weitaus mehr als ein privates Bild. Und es ist bemerkens­wert, wie sehr sich die vorliegenden Untersuchungsergebnisse auf die Feldpost aus dem Zweiten Weltkrieg insgesamt übertragen lassen.

Vordergründig übermitteln Feldpostbriefe Inhalte wie Grüße zu Festtagen, Mitteilungen zur Erreichbarkeit, kleine persönliche Wünsche. Wichtiger jedoch ist das Schweigen in ihnen - das, was geheimgehalten werden sollte oder musste. Kein Wort darüber, welche Gräueltaten an all den Kriegsschauplätzen geschahen. Kein Wort von Judenvernichtung. Die Briefe sind stark beeinflusst von inneren und äußeren Zwängen. Und doch handelt es sich um tief berührende Zeugnisse ihrer Zeit.
Feldpostbriefe – damals waren sie als aufbauende, mutmachende Nachrichten gedacht, wobei sie die schlimmen Dinge sowohl an der Front als auch in der Heimat kaschieren sollten.
Feldpostbriefe – es gibt sie noch immer, wenn auch mit anderen Mitteln. Bilder und Videos, via Smartphone verschickt, zeigen Kämpfe und Kämpfer, Panzerkolonnen, Explosionen, Zerstörung, Tote, Verletzte, Gefangene, Leid.
Geblieben sind die Schauplätze – Charkiv, Donezk, Kursk, Dnepr, Don – Schlachtfelder. Dieselben Namen, damals wie heute. Nicht zuletzt deshalb liest sich das Buch liest sich wie ein Aufruf – gegen den Krieg und für den Frieden.

"Die Vergangenheit wird mir noch blühen" – Warum hat Ursula Forster diesen poetischen Titel gewählt?
Die meisten von uns kennen aus ihrer Kindheit dieses drohende "dann blüht dir was", will heißen: da kommt was Unangenehmes auf dich zu. Ursula Forsters Annähern an die Feldpostbriefe fühlte sich ganz ähnlich an, sie wusste nicht, was sie Schlimmes erwartet, was sie da möglicherweise alles entdecken könnte. Andererseits ist da aber auch die positive Kraft des Aufblühens und Verstehens. Tatsächlich ist ihr bei der Recherche beides begegnet.

 

Die Autorin

Langjährig als Lehrerin in der Erzieherausbildung und in der Lehrerfortbildung (u. a. auf europäischer Ebene) tätig. Heute begleitet sie biografische Schreibprojekte und bietet gestaltpädagogisch orientierte Supervisionen an.
Gestützt auf einen Fundus gesammelter Familienfotos und auf private Filme seit Beginn des 2. Weltkriegs, auf Reiseberichte, Festreden und ihre eigenen Erinnerungen, aber vor allem auf die zahlreichen Feldpostbriefe versteht sie sich als literarische Vermittlerin zwischen den Generationen.

 

Ursula Forster | Die Vergangenheit wird mir noch blühen | éditions trèves, Trier
Feldpostbiefe| 125 Seiten | Hardcover| ISBN 978-3-88081-624-4

éditions trèves, im Verlag Kleine Schritte, Medardstr. 105, 54294 Trier, Tel. 651 - 30 06 98
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | www.treves.de

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